Konstruktiver Holzschutz

Der „konstruktive Holzschutz“ ermöglicht den Schutz von Hölzern, ohne den Einsatz von Chemikalien. Er beinhaltet organisatorische und bauliche Maßnahmen zur Sicherung der dauerhaften Gebrauchstauglichkeit der eingesetzten Hölzer bzw. der daraus erstellten Bauten.

Der konstruktive Holzschutz stellt sicher, dass auch bei „außerplanmäßigen“ Feuchteeinwirkungen keine Gefährdung für das Holz entstehen kann. Eine unzulässig hohe Holzfeuchte wird verhindert. Auf chemische Holzschutzmittel kann daher meistens verzichtet werden. Planung und Ausführung sollten unter anderem beinhalten, dass:

  • Hölzer entsprechend ihrer Gefährdung ausreichend eigenresistent sind. Also in feuchtigkeitsbelasteten Bereichen bspw. Afzelia bis Eiche statt Buche bis Fichte eingesetzt werden.
  • Dachüberstände die Fassade (inkl. Fensteranschlüsse etc.) schützen.
  • Regenwasser schnell abläuft und am Bauteil keine Staunässe entsteht.
  • Tropfkanten Wasser von der Fläche gezielt ableiten.
  • gefährdete Bereiche, wie z.B. horizontale Stirnflächen abgedeckt werden.
  • das Holz gegenüber aufsteigender Feuchte geschützt ist.
  • Ein Bodenabstand (oberhalb vom Spritzwasserbereich) von mindestens 30 cm eingehalten wird.
  • nasses Holz schnell trocknen kann (Belüftung, Wind, Sonne etc.).
  • Dächer und gegebenenfalls Fassaden ausreichend hinterlüftet sind.
  • diffusionsoffen konstruiert wird (Wasser kann aus Bauteilen verdunsten).
  • die Einbaufeuchte des Holzes u ≤ 20 % nicht überschreitet.
  • Befestigungsmittel Dimensionsänderungen nicht behindern.
  • Insekten der Zugang in Hohlräume versperrt wird.
  • Holzlieferung und Einbau zeitnah erfolgen.
  • Holz auf der Baustelle trocken (von unten belüftet) gelagert wird.

Mit konstruktiv geschützten Holzbauteilen, lassen sich durchaus die Vorteile eines natürlichen Baustoffes und die Ansprüche nach hoher Lebensdauer und Werthaltigkeit vereinen.

Nähere Einzelheiten beinhaltet die DIN 68800-2. Werden die dort definierten „besonderen baulichen Maßnahmen“ realisiert, besteht keine Notwendigkeit für chemische Holzschutzmaßnahmen.