Wasserdampf

Das Thema Wasserdampf ist von großer Bedeutung, da die ungenügende Berücksichtigung der bauphysikalischen Zusammenhänge oft zu Schäden durch unzulässig hohe Feuchtebelastungen führt.

Luft besteht aus einem Gemisch von Gasen. Nach Stickstoff (ca. 78 %) und Sauerstoff (ca. 21 %) macht Wasserdampf mit etwa 1,2 % den drittgrößten Anteil im Gasgemisch aus. Dieser Wasserdampf ist ein Gas, dass nicht sichtbar ist und NICHT mit dem Dampf verwechselt werden darf, der beim Kochen aus einem Topf strömt. Beim sichtbaren Dampf handelt es sich um Wasser in Form sehr kleiner Tröpfchen und NICHT um Gas. Diese Tröpfchen sind ebenso schwebefähig wie die kleinen Wassertropfen bei Nebel.

Die Wassermoleküle im Wasserdampf können wie andere Gase auch feste Stoffe durchdringen, sofern sie nicht gasdicht sind wie z. B. Stahl oder Glas. Da die Wassermoleküle nur einen Durchmesser von nur ca. 0,3 Nanometer aufweisen, können sie durch die Poren von Baustoffen hindurch diffundieren.

Die Luftfeuchte in Wohnräumen wird von vielen Faktoren beeinflusst und unterliegt demzufolge ständigen Schwankungen. Im Wesentlichen wird sie vom Außenklima, der Feuchtigkeitsabgabe im Gebäudeinneren, der Raumgröße und der Luftwechselrate bestimmt.

Eine Erhöhung der Luftfeuchte resultiert z. B. aus:

  • Restfeuchte der Bauerstellung
  • Duschen, Baden, Wäsche waschen, Kochen etc.
  • Feuchtigkeitsabgabe von Mensch und Tier über Haut und Lunge
  • Feuchtigkeitsabgabe von Pflanzen

In einem 4-Personenhaushalt werden so ca. 14 Liter Wasserdampf je Tag produziert.

Da auch im Falle sehr diffusionsoffener Bauweisen, durch eine Wand- oder Dachkonstruktion nur ein sehr geringer Teil der Raumluftfeuchte gasförmig entweichen kann, muss der weitaus größte Teil der Raumluftfeuchte – meist über 95 % – durch Lüften, also über Fenster oder Lüftungsanlagen, nach außen geführt werden.

HINWEIS: Wird durch das Lüften die Innen- und Außenluft vermischt, verringert sich die absolute Feuchte, wenn die Außenluft eine niedrigere absolute Feuchte aufweist. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn die Außentemperatur niedriger ist. Genau umgekehrt kann es sich an warmen Tagen verhalten. Im Frühjahr kann es durchaus passieren, dass beim Lüften eines Kellerraumes die warme und feuchte Außenluft auf den noch kühlen Wänden kondensiert.

Relevante Themen:

Relative Luftfeuchte , Wasserdampfdiffusion